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Themen + Projekte > Artenschutz / Tierschutz
Unser Weißstorchprojekt -
den Weißstörchen Mut zur Brut machen!
Ein Artenschutzprojekt stellt im Rhein-Sieg-Kreis nicht automatisch den Weißstorch in seinen Mittelpunkt. Typisch für den Kreis sind neben den Wanderfischarten die Schwarzstörche der engen Bachtäler, das Haselhuhn der Niederwälder oder die Gelbbauchunken der Stromtalaue. Deshalb fiel der schleichende Einzug der Weißstörche kaum auf, als über die Jahre die Siegniederung naturnäher wurde, die Kommunen ihre Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe anderenorts zunehmend an der Sieg bündelten. Mindestens seit 1998 übersommern aber einzelne dieser schönen Vögel bei uns.
Anlass für den BUND, im Jahre 2005 einen öffentlichen Aufruf zu starten und die Bevölkerung um die Nennung von Sichtbeobachtungen zu bitten. Über 35 Nachweise gingen im Internet und telephonisch ein (Meldekarte). 2006 wiederholten wir den Aufruf und schon innerhalb weniger Tage war die Zahl der Meldungen vom Vorjahr übertroffen. Bis zu vier Störche waren gleichzeitig gesehen worden, mit klaren Präferenzen in der Hangelarer Heide in Sankt Augustin, Troisdorf-Sieglar/Eschmar und an der mittleren Sieg. Das Areal scheint für die Art attraktiv. Allein Brutversuche sind nicht bekannt geworden, geeignete Nestunterlagen etwa auf Gebäuden für die Tiere schwer zu finden.
Foto: Jenafoto - pixelquelle.de
Hier setzte nun 2006 die Arbeit des BUND an. Um der Art eine realistische Chance zu geben, arbeiten wir daran, entlang der Sieg und Agger zunächst sechs bis sieben Kunstnester aufzustellen und damit die Nagelprobe zu wagen. Ziel des Vorhabens ist es, den im Sommer hier anwesenden Tieren die Chance zur Brut zu eröffnen und den Vögeln mit den Nestern gewissermaßen Mut zur Brut zu machen. Dafür sollen mehrere Nester angeboten werden, da nur die Tiere selbst den für sie optimalen Standort einer Erstbrut im Rhein-Sieg-Kreis herausfinden können.
"Das ganze ist ein Experiment.", so Angelika Bornstein, Storchenexpertin beim BUND, "Wenn in drei oder vier Jahren auch nur ein Nest wirklich angenommen worden ist, wäre das eine Sensation!". Doch die Chancen stehen günstig, denn die Sieg und das Umland werden, trotz anhaltender Flächenverluste insgesamt, in der Tat naturnäher. Viel extensives Grünland steht den Tieren zur Verfügung, das bislang vor allem die Graureiher ausgiebig nutzen. Die Störche benötigen nicht so viele Amphibien, wie oft angenommen wird, sondern vor allem Heuschrecken und Regenwürmer; gefressen werden aber auch Käfer, Mäuse und natürlich Frösche (siehe Hintergrundinformationen). Kommt es zu erfolgreichen Bruten, wäre dem Weißstorch damit eine einzigartige Arealerweiterung gelungen und der Rhein-Sieg-Kreis um eine gewaltige Attraktion reicher!
Bei dem Projekt unterstützen uns die private HIT-Umweltstiftung sowie die BUND NRW Naturschutzstiftung. Außerdem haben uns im Laufe der Projektabwicklung mehrere Unternehmen unmittelbar unterstützt, so die Zimmerei Treibholz und der Hubliftvermieter Waßer (siehe Unterstützung und Links).
Für die Kunstnester und die Begleitung der Aktion benötigt der Kreisverband noch weitere finanzielle Unterstützung!
Für eine Spende wären wir daher dankbar!
BUND NRW Spendenkonto 8 204 700
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
unbedingt Verwendungszweck angeben: "KG Rhein-Sieg-Kreis - Störche"
Angelika Bornstein
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Sichtung eines Weißstorches am 21.4.2010 in Sankt Augustin-Menden