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Der BUND engagiert sich im Naturschutzgroßprojekt chance.7 vor allem für drei Ziele:
1. Uns ist Qualität im Naturschutz ein großes Anliegen. Für chance.7 arbeiten wir mit daran, dass ein bundesweit anerkannter Naturschutzstandard erzielt wird. Funktionierende und abgesicherte Korridore oder eine enge Abfolge von aneinandergrenzenden Biotopen und Naturschutzgebieten spielen dabei eine besondere Rolle. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kerngebiete für Naturschutz-Maßnahmen vor allem aus naturschutzfachlicher Sicht festgelegt werden.
Bereits geplante Eingriffe der Kommunen, die dieses Ziel erheblich beeinträchtigen, wollen wir offen in Frage stellen. Denn Naturschutz, der nur auf die Lücken beschränkt wird, die andere Interessengruppen zurücklassen, funktioniert nicht! Das gilt insbesondere für den Biotopverbund. Vielmehr braucht auch der Naturschutz eigenständige Konzepte sowie Investitions- und Planungssicherheit, um wirksam zu sein.
Entsprechend ist es uns vom BUND wichtig, dass die Flächen des Naturschutzgroßprojektes für die Zukunft dauerhaft auch formal gesichert werden. Am besten wäre hier die Ausweisung von neuen Naturschutzgebieten.
2. Der BUND hat eine Vielzahl konkreter Maßnahmenvorschläge in das Großprojekt eingebracht, darunter u.a. Beweidungsprojekte, die Einrichtung bestimmter Verbundkorridore und den Aufbau des Umweltbildungszentrums Pleistalwerk. Wir haben bereits in vielen eigenen Naturschutzprojekten Erfahrungen und Kenntnisse gesammelt, die wir gerne in das Naturschutzgroßprojekt einbringen. Thematisch betrifft dies z. B. den Schutz der Maculinea-Falter – hier leistet der BUND-Arbeitskreis Mittlere Sieg herausragende Facharbeit. Genauso sind aber auch unsere Erfahrungen bzw. Konzepte zum Gelbbauchunkenschutz, zum Storchen- und Wildkatzenschutz, zum Waldverbund u.a.m. eine geeignete Basis für das Großprojekt.
3. Der BUND baut als Naturschutzverband vor allem auf die Mitarbeit vieler, engagierter Bürger/innen. Also liegt uns besonders daran, in den Gremien von chance.7 auch als "Netzwerkknoten" für lokale Naturschutzgruppen und Heimatvereine zu agieren. Wir arbeiten daran, dass möglichst viele Projekte des Großprojektes über gemeinnützige, bürgerschaftliche Gruppen umgesetzt und organisiert werden, da diese in besonderer Weise in der Lage sind, identitätsstiftende und langfristig getragene Projekte aufzubauen.
Zum Schluss: Wir sind sehr besorgt. Das Naturschutzgroßprojekt schließt zeitlich nahtlos an die Regionale 2010 im Rhein-Sieg-Kreis an, die für uns mit vielen negativen Erfahrungen verbunden ist. Naturschutzaspekte wurden viel zu oft und ohne Not in Frage gestellt. Wir beobachten ähnliche Prozesse leider bereits jetzt im Naturschutzgroßprojekt; So sind schon jetzt Wegebauten und Aussichtstürme im Gespräch. Trotzdem sehen wir auch weiterhin Chancen, denn das Naturschutzgroßprojekt kann mithelfen, Dialogprozesse zu fördern und die Ideen der Bürgerinnen und Bürger für ihre Heimat und die Natur ihrer Heimat aufzugreifen und zu unterstützen.