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Themen + Projekte > Siegmündung
Die Siegmündung –
Perspektive Landwirtschaft
Vielerorts, so auch im Raum Troisdorf/Bonn/Sankt Augustin, ist die traditionelle Landwirtschaft in Bedrängnis. Sie verliert Flächen an Vorhaben, die der Gesellschaft vorrangig sind, etwa den Straßenbau. Sie kämpft mit sinkenden Einkommen und politisch verursachten Strukturänderungen. "Wachsen und Intensivieren oder Weichen" lautet die unheilvolle Strategie.
In den Siegauen steht die gegenwärtige Nutzung landwirtschaftlicher Flächen einer Entwicklung von Auwald und Ausweitung von Überflutungsgebieten entgegen. Dabei wären hier kooperative Lösungen für eine Landwirtschaft im Einklang mit dem Natur- und Gewässerschutz naheliegend. Denn statt den Anbau von Raps oder Mais zu verteidigen, drängt es sich geradezu auf, die Flächen für ein großes, extensives Beweidungsprojekt in der Regie der Landwirte zu nutzen.
Ackerflächen in der Überschwemmungsaue zu sichern und aufrecht zu erhalten, ist nicht zukunftsträchtig. Mit extensiver Beweidung sind andere, naturverträgliche Einkommensquellen möglich.
Die neben den Auenwäldern verbleibenden Flächen eignen sich hervorragend für die extensive Beweidung durch Robustrinder. Denn damit bleibt gerade auch der Entwicklungskorridor der Sieg agrarförderfähig und eröffnet Einnahmen für die Bauern vor Ort. Um ein ganzjährig tragfähiges Weideprojekt aufbauen zu können, wäre dabei allerdings eine Kombination mit hochwassersicherem Land hinter den Deichen notwendig.
Im Sinne von Naturschutz und Hochwassermanagement wäre eine solche behutsame Dauerbeweidung eine ideale Ergänzung zur Entwicklung von Auwald. Die Weidetiere wären ein Garant für eine vielfältige Vegetation im Grünland. Sie würden aber auch Springkraut und Herkulesstaude effektiv bekämpfen. Die Kombination aus ursprünglichem Flusslauf, Auwald und ausgedehnten Weideflächen wäre eine ganz besondere Attraktion.
Bei einer konsequenten Umsetzung stünden für ein solches Projekt etwa 550 Hektar zur Verfügung.
Die Beweidung mit vergleichsweise wenigen Großtieren auf weiten Flächen verbindet die Bedürfnisse von Naturschutz, Naherholung und Landwirtschaft in fast idealer Weise.
Natur kann man auch erleben, ohne sie zu stören.