BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Wiesen-Schaumkraut

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Wiesenblume des Monats April 2018
Wiesen-Schaumkraut
(Cardamine pratensis)

Noch blüht weiß bis rosafarben auf den extensiv genutzten, mäßig nährstoffreichen, frischfeuchten Wiesen und Weiden das meist 20 bis 30 cm hohe Wiesen-Schaumkraut (
Cardamine pratensis). Als früher großflächig auftretende Wiesenblume mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt war es eine "Standardpflanze" des Frühlings und für den Wiesenblumenstrauß. Heute sieht man oft nur noch den gelb blühenden Löwenzahn, der als Nährstoffzeiger nach kräftiger Düngung das Grünland dominiert und stellvertretend für artenarme Wiesen und vor allem Weiden steht. Demgegenüber nimmt das Wiesen-Schaumkraut beständig ab. Es hält sich in weniger intensiv genutzten Wiesen und verrät mit seinem Blütenflor die nur maßvolle Nutzung. Die Art überlebt im Mähgrünland dank ihrer Fähigkeit, in den Blattachseln kleine Brutzwiebeln auszubilden. Sie ist also nicht zwingend darauf angewiesen, jährlich reife Samenstände hervorzubringen.

Das Wiesen-Schaumkraut, ein typischer Kreuzblütler mit nur vier Blütenhochblättern, ist Schmetterlingsnahrung für viele Weißlinge. So auch für den Aurorafalter, den "Falter der Morgenröte", dessen männliche Exemplare durch ihre orangefarbenen Flügelspitzen auffallen.

Mit dem Schaumkraut schwindet auch der Aurorafalter

Der Falter verträgt die Mahd deutlich schlechter als das Schaumkraut. Die Gürtelpuppe des Falters, sie hängt an einem selbst gesponnenen Seidengürtel frei am Pflanzenstängel, überdauert dort bodennah und ungeschützt vom Sommer bis zum Mai des Folgejahres, also etwa zehn Monate. Damit ist sie eine lange Zeit den Unbilden von tiefer Mahd, saugenden Mähgeräten und Abtransport des Mähgutes ausgesetzt. Sie hat damit kaum eine Chance, die "normale", also intensive Wiesenbewirtschaftung zu überstehen. Bei einer frühen Mahd im Mai und Juni verschwindet schon die Nahrung der Raupen, die beim Schaumkraut vorzugsweise die Blüten- und Samenstände fressen.

Die BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg stellt jeden Monat eine typische Wiesenblume aus der Region vor. Das regionale Wiesen- und Weidenzentrum des BUND Rhein-Sieg-Kreis wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen (SUE) gefördert. Es hat das Ziel, den Blick für die allgegenwärtige Verarmung der heimischen Landschaft zu schärfen und im Gegenzug artenreiche Wiesen und Weiden wieder erlebbar zu machen.

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