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Wiesenblume des Monats März 2018
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Die Sumpfdotterblume, Caltha palustris, verrät schon einige Eigenschaften durch ihren Namen: Sie blüht von März bis Juni mit auffällig großen, dottergelben, glänzenden Blüten. Die Blüten offenbaren ihre Verwandtschaft zu anderen gelben Hahnenfußarten, im Volksmund als „Butterblumen“ bekannt. Und sie mag den Sumpf, also recht nasse Wurzeln.
Wie sehr diese Pflanze an Wasser gebunden ist, zeigen auch ihre Samen. Sie sind aufgeblasen, bis zu 3 mm groß, und können durch Luftkammern im Inneren bestens schwimmen. Bei Hochwasser werden die Samen davongetragen, bis sie im nächsten Biberteich oder am Ufersaum hängen bleiben. Solche Samen verbreiten sich natürlich abseits von fließendem Wasser nicht weit. Wo die Sumpfdotterblume einmal aus Nasswiesen verschwunden ist, kommt sie ohne Hochwasser von alleine nicht wieder zurück.
Früher boten viele Auen, sumpfige Biberweiden oder Seggenwiesen üppigen Lebensraum für diesen wunderschönen Frühlingsblüher. Heute sind diese Biotope weitgehend verschwunden und die Art steht schon auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen in NRW.
Die meisten Standorte der Sumpfdotterblume wurden durch Drainagen zerstört. Denn das Vieh mag die im frischen Zustand leicht giftige Pflanze nicht fressen und Traktoren versinken im nassen Grund solcher Feuchtwiesen. Erst im Spätsommer gelingt eine Mahd auf dem dann abgetrockneten Grünland. Das Schnittgut eignet sich als Winterfutter oder als Einstreu im Stall, wobei die Einstreu als Unterlage für die Tiere im Viehstall in Zeiten von Spaltenböden und Laufstall keinerlei Bedeutung mehr hat. Die Sumpfdotterblume mag humose, nährstoffreiche Standorte. Sie wurde früher durch Gaben von Stallmist aus der Landwirtschaft sogar gefördert, verträgt jedoch die Gülle von heute gar nicht.
Eine sehr üppige Sumpfdotterblumenwiese im Naturschutzgebiet des Naafbachtales wurde in Neunkirchen-Seelscheid sogar Opfer eines in die Landschaft hineingebauten Hausgartens. Auch auf diese Weise wirken im Außenbereich grundsätzlich verbotene Wohnnutzungen mitten im Naturschutzgebiet mitunter sehr negativ.
Die Pflege nasser Wiesen und der Erhalt der Sumpfdotterblume ist inzwischen eine wichtige Aufgabe für den Naturschutz. Auch der BUND Rhein-Sieg-Kreis betreut eine solche Sumpfdotterblumenwiese.
Die BUND-Kreisgruppe Rhein-Sieg stellt jeden Monat eine typische Wiesenblume aus der Region vor. Das regionale Wiesen- und Weidenzentrum des BUND Rhein-Sieg-Kreis wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen (SUE) gefördert. Es hat das Ziel, den Blick für die allgegenwärtige Verarmung der heimischen Landschaft zu schärfen und im Gegenzug artenreiche Wiesen und Weiden wieder erlebbar zu machen.