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Der Mauersegler
Mauersegler-Schutz beim BUND im Rhein-Sieg-Kreis
Im Rhein-Sieg-Kreis betreut der BUND die Ansiedlung der Mauersegler am Schulzentrum Niederpleis in Sankt Augustin.
Am 17.4.2009 hat der BUND gemeinsam mit dem Albert-Einstein-Gymnasium und finanziell unterstützt von der HIT Umwelt- und Naturschutzstiftung sowie der Stadt Sankt Augustin zehn Nistkästen am Naturwissenschaftlichen Gebäude angebracht.
- Link auf Pressemeldung -
Die Aktionsfotos zur Aufhängaktion der Nistkästen finden Sie hier: bitte hier klicken
Sachstand Anfang Juni 2009: Dank der Klangattrappe auf dem Dach des Gebäudes unmittelbar über den neuen Nistkästen ist das Interesse der Segler an den Brutplätzen groß! Wenigsten für sechs der zehn Kästen konnten wir selbst Ein- oder Ausflüge von Mauersegler beobachten. Eine Brut lässt sich damit noch nicht belegen, aber ein voller Erfolg des Projektes! Denn wenn die Kästen einmal entdeckt sind, steht einem Brutgeschäft im nächsten Jahr nichts mehr im Wege.
Von den Erkundungsversuchen der Segler an den Kästen am Schulzentrum gibt es einen kurzen Film unter www.youtube.com/watch?v=4CZ3mZG288w
Sachstand 2010: Die Hilfe für den Mauersegler geht weiter. An weiteren drei Standorten (Troisdorf, Sankt Augustin, Königswinter) konnten wir 2010 Nistkästen anbringen. Wir danken an dieser Stelle vor allem den Hauseigentümern, die mit uns gemeinsam diesen Projektfortschritt ermöglicht haben.
Die Kästen am Schulzentrum sind inzwischen zu großen Teilen sicher angenommen worden.
Sachstand 2011: Mit dem Mauerseglerprojekt am Albert-Einstein-Gymnasium haben wir bei dem Projekt "Ideen Initiative Zukunft" des dm-Drogeriemarktes im Markt Sankt Augustin den ersten Preis gewonnen. Das motiviert uns, mit dem Preisgeld den Schutz der Mauersegler weiter voran zu treiben. Konkret stehen wir mit der Waldorfschule in Sankt Augustin-Hangelar im Gespräch.
Mauersegler - Akrobaten der Lüfte
Der Mauersegler, Apus apus, erreicht eine Körpergröße von ca. 17 cm mit einer Flügelspannweite von 40 bis 44 cm. Der Mauersegler erscheint dem Beobachter aus der Ferne völlig grau, bei genauerer Betrachtung weist er jedoch eine helle Kehle und einen rußbraunen Grundton auf. Männchen und Weibchen des Mauerseglers sind kaum zu unterscheiden.
Aufgrund seines - mit Ausnahme der Brutzeit - ausdauernden Fluges kann der Mauersegler als Akrobat der Lüfte bezeichnet werden. Selbst seine Nachtruhe findet während des Fluges mit einer geringeren Geschwindigkeit von ca. 23 km/h statt. Im Gleitflug kann er Geschwindigkeiten von 20-50 km/h, im Kraftflug von 40-100 km/h und im Sturzflug von bis zu über 200 km/h erreichen. Er erreicht dabei eine Flughöhe von 6 bis 50m, an warmen Tagen bis zu 100m.
Die Füße des Mauersegler sind nur bedingt zum Laufen geeignet, das Sitzen auf Bäumen ist ihm nicht möglich, dafür ist er in der Lage senkrechte Flächen hinaufzuklettern.
Das Verbreitungsgebiet des Mauerseglers ist recht ausgedehnt und erstreckt sich über Europa bis nach Asien. Die Wintermonate verbringt der Mauersegler in den wärmeren Gefilden des tropischen Afrikas.
Er ernährt sich von Insekten und Spinnen. Fliegende Insekten fängt und frißt er während des Fluges oder er gibt sie gesammelt an seine Brut weiter.
Ursprünglich nistete der Mauersegler in Bereichen mit Felsspalten. Es wird vermutet, dass sich dieses Verhalten während des Mittelalters verändert und der Mauersegler sich auf Nistplätze im Mauerwerk und an Dächern spezialisiert hat. Ab und an werden Mauersegler bei der Brut in älteren Bäumen beobachtet, jedoch müssen diese Bäume ein Mindestalter von ca. 100 Jahren vorweisen; bevorzugt werden die abgelegten Nester von Spechten.
Die Art nistet ab Anfang Mai und damit spät im Jahr, da sich das Luftplankton aus Blattläusen, Spinnen usw. im Jahresverlauf erst neu aufbauen muss. Der Mauersegler lebt monogam, meist sogar über mehrere Jahre mit demselben Partner. Pro Jahr wird nur eine Brut aus 2 bis 3 Eiern hervorgebracht. Nach dem Schlüpfen verbringen die Jungen lange Zeit im Nest, nämlich 6 Wochen. Einmal ausgeflogen können sie völlig selbständig fliegen und bis zu 1000 km pro Tag zurücklegen.
Junge Mauersegler, die von ihren Eltern zeitweise verlassen werden, können bis zu zwei Wochen ohne Nahrung überleben. Sie senken ihre Körpertemperatur und drosseln somit auch den Energieverbrauch. Sinkt die Körpertemperatur jedoch unter 20°C, tritt der Tod ein. Diesen Mechanismus beherrschen auch die Altvögel, sie können so aber nur 3 bis 4 Tage ohne Nahrung überleben. Die Altvögel überbrücken so extreme Nahrungsengpässe bei Schlechtwetterlagen, sie sind aber grundsätzlich in der Lage, sehr großräumig Regenfronten auszuweichen, was bei der immensen Flugleistung der Tiere nicht verwundert.
Die Lebenserwartung des Mauerseglers ist mit 10 Jahren und mehr recht hoch. Natürliche Feinde hat der Mauersegler im geschwächten Zustand in Form von Falken, Sperbern und Eulen. An den Nistplätzen können sich Steinmarder und Wiesel als Feinde hervortun.
Weltweit geht man von 3,9 bis 4,8 Millionen Brutpaaren aus, davon entfallen allein 450.000 bis 900.000 auf Deutschland. Die vom Mauersegler bevorzugten Nistplätze nehmen in Deutschland deutlich ab, bedingt durch die hier übliche Bauweise und immer dichtere Fassaden (Wärmedämmung). Es werden mehr Mauern verputzt und damit weniger Spalten als potentielle Nistplätze freigelassen. Der Mauersegler hält sich daher oft an alten oder historischen Gebäuden auf, typische Brutplätze sind löchrige Ortgänge und Lücken zwischen Dach und Regenrinne. Konflikte können dadurch auftreten, dass sich Personen durch das Nisten und den dadurch verursachten Dreck belästigt fühlen. Auf der anderen Seite kann sich der Vogel durch das Wirken des Menschen von seiner üblichen Verhaltensweise abbringen lassen und unter Umständen sein Nest verlassen.
Mauersegler-Schutz beim BUND im Rhein-Sieg-Kreis
Im Rhein-Sieg-Kreis betreut der BUND die Ansiedlung der Mauersegler am Schulzentrum Niederpleis in Sankt Augustin.
Am 17.4.2009 hat der BUND gemeinsam mit dem Albert-Einstein-Gymnasium und finanziell unterstützt von der HIT Umwelt- und Naturschutzstiftung sowie der Stadt Sankt Augustin zehn Nistkästen am Naturwissenschaftlichen Gebäude angebracht.
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