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Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg – Die Projektidee
Das Projekt Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg ist ein Rahmenkonzept, das sich aus dem Ankauf und der Pflege von zwei benachbarten (Quarz-)Sandgruben in Bornheim entwickelte. Die Pflege begann im Jahr 2009, seit 2010 werden Teilflächen mit Schafen beweidet. Mehrmals im Jahr finden Pflegeaktionen statt. Neben der Flächenpflege, Entbuschungsarbeiten, Obstbaumpflanzungen, dem Bau von Bienenhäuschen usw. wurden in teils mehrjähriger Arbeit drei Gebäude zurückgebaut, der in ihnen gelagerte Müll wurde fachgerecht entsorgt. Alle diese Maßnahmen dienen dem Schutz der Landschaft und helfen beim (Wieder-) Aufbau von Biotopen.
Um die beiden Gruben herum integrierten wir ab 2012 mehr und mehr die umgebende Landschaft und erweiterten das ursprüngliche Grubenprojekt. Weitere Flächen wurden angekauft und bereits mehr als 130 neue Obstbäume (vor allem Kirschen und Birnen) neu gepflanzt. Mit Hilfe der Biologischen Station wurden gerade auch besonders seltene Kirschsorten berücksichtigt. So entstanden zwei Sortengärten, für Kirschen und Birnen. In diesem Sinne wurde der Erhalt der biologischen Vielfalt auch auf den Sortenschutz ausgeweitet.
Eine kleine Schafherde mit elf Tieren vor Ort ergänzt inzwischen die Schafbeweidung durch einen externen Schäfer, der mit großen Tierzahlen den Gesamtbestand beweidet. Ein Hudekonzept wurde aufgebaut. Neben zahlreichen Pflegeinsätzen finden mehrmals im Jahr Exkursionen zur Vegetation, zur Geologie und zu den Tieren im Gebiet statt.
Das Projekt wird zusammen mit dem Vogelschutz-Komitee e.V. aufgebaut und betrieben. Insgesamt werden aktuell von beiden Vereinen (BUND, Vogelschutzkomitee) zusammen ca. 36 Hektar betreut. Lokale Nutzer (insbesondere Ponyhalter, Landwirte) werden eingebunden. Die Heimatvereine stehen hier seit vielen Jahren mit den klassischen Naturschützern Seit an Seit, da die Grubenflächen gegen überzogenen Quarzkiesabbau und eine Mülldeponiefolgenutzung gemeinsam verteidigt werden mussten und erfolgreich verteidigt wurden.
Das Projekt ist modellhaft, weil hier Bürger selbst die Verantwortung für ihre Heimat übernommen haben und viele Einzelbausteine zu einer nachhaltigen Gesamtlandschaft zusammenführen. Auch aus diesem Grund wurde das Projekt im Rahmen der UN-Dekade für Biologische Vielfalt im August 2015 ausgezeichnet.