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Gelbbauchunke

Themen + Projekte > Artenschutz / Tierschutz

Die Gelbbauchunke [Bombina variegata] -
ein bescheidener Sonderling


Die kleine, lehmfarbene, grau-braune Unke ist leicht zu übersehen. Dabei machen die herzförmigen Pupillen und eine intensiv gelb gemusterte Bauchfärbung die Gelbbauchunke, auch Bergunke genannt, schon optisch zu einer ganz besonderen und sympathischen Tierart.
Die 1 bis 5 cm lange Gelbbauchunke nutzt von allen heimischen Amphibien die kleinsten und unscheinbarsten Gewässer. Sie laicht in Pfützen, wassergefüllten Fahrrinnen oder Kleinweihern, die oft schon nach wenigen Wochen austrocknen. Trotz dieses Risikos profitiert die Unke von ihrer Wahl, denn die Kleingewässer erwärmen sich vergleichsweise schnell und es fehlen viele Freßfeinde. Vor allem die räuberischen Libellenlarven benötigen nämlich Gewässer, die das ganze Jahr hindurch Wasser führen und im Winter nicht vollständig durchfrieren.
Gleichzeitig vermeidet die Unke auf diese Weise die Konkurrenz mit anderen Amphibien, deren Larven fast alle für ihre Entwicklung mehr Zeit und daher "langlebigere" Gewässer benötigen.

Vielfältige Anpassung

Unken entwickeln sich abhängig vom Wetter in 4-12 Wochen vom Laich bis zur "fertigen" Unke. Zum Vergleich: Die Erdkröte als Nutzerin großer Dauergewässer braucht dafür wenigstens 8-16 Wochen. Dagegen schafft die Kreuzkröte die Entwicklung vom Ei bis zum Landgang in schnellstens 2 ½ Wochen; diese noch extremere Anpassung an austrocknende Kleinstgewässer hat die Unke nicht vollzogen.

Unken sind an ihre Strategie, kleine, austrocknende Gewässer zu nutzen, zusätzlich angepasst. So können sie in einem langen Zeitraum von Ende April bis August mehrere Male laichen. Ihre sehr kleinen Laichballen mit nur wenigen Eiern verteilen sie über viele Gewässer. Dadurch mindern sie das Risiko, dass alle Nachkommen beim Verlust eines Gewässer verloren gehen. Dennoch ist die jährliche Vermehrungsrate der Gelbbauchunke nicht hoch. Die Art überlebt daher nur, weil sich die Tiere außerdem mit ihrem Schleimhäute reizenden Hautdrüsensekret vor Räubern schützen und sie mit etwa 13 bis 15 Jahren ein auffallend hohes Alter erreichen. Grasfrösche werden dagegen nur vier bis fünf Jahre alt.

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