BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Igel

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Igel: Wildtier des Jahres 2009
BUND Igelstation benötigt weiterhin Hilfe!

Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWi) in Bonn hat für das Jahr 2009 den Igel zum "Wildtier des Jahres" gekürt. Damit rückt sie eine Art in den Vordergrund, für deren Erhalt viele Menschen selbst durch eine tierfreundliche Gestaltung ihrer Gärten aktiv eintreten können. Zugleich weist die Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf ihr Igelnetzwerk im Rhein-Sieg-Kreis hin, das seit Jahren zahlreiche Anfragen aus der Bevölkerung zu Igelfindlingen klärt und das Hilfe vermittelt.

Entscheidend für das Wohl der Igel sind naturnahe Gärten, in denen die Tiere genügend Versteckmöglichkeiten und Nahrung finden können. Einerseits die Gärten aber mit Thujas, Kirschlorbeer und kurzen Rasenflächen unwirtlich zu gestalten, anderseits aber untergewichtige Igel im Herbst der Pflegestation zu melden, sei dagegen ein schlechter Kompromiss, betont Irmhild Schaffrin vom BUND Igelnetzwerk.

Copyright: Dieter Haugk, www.pixelio.de

"Denn entscheidend bleibt, dass das Wildtier Igel auch ohne Zufütterung von Katzenfutter und gekochten Eiern die Möglichkeit haben sollte, seine Nahrung selbst zu finden, um sich den notwendigen Winterspeck anzufressen. Offene Kompostplätze, große Reisighaufen, Holzstapel mit ausreichenden Hohlräumen, der Verzicht auf Kunstdünger und Schneckenkorn, der Erhalt der natürlichen Laubstreu und die Verwendung größtenteils heimischer Pflanzen bei der Gartengestaltung seien dagegen Garanten dafür, dass Igel erfolgreich ihre Jungen groß ziehen und sie ausreichend ernährt den Winter überstehen können.

Dass auch jetzt noch bei Frost Jungigel auf Nahrungssuche umherlaufen, ist nicht normal.", so Frau Schaffrin. In diesem Falle sei es sinnvoll, Hilfe zu leisten. "In der Regel sind die meisten Tierfreunde nach eingehender Beratung bereit, die Pflege oder Überwinterung eines hilfsbedürftigen Igelfindlings selbst zu übernehmen. Im Notfall nehmen wir das Tier auf."

Die BUND-Igelstation betreut im Jahr ca. 120 Igel. Dazu stehen engagierte Personen zur Verfügung , die sachkundig beraten - auch telefonisch -, kranke oder schwache Tiere pflegen oder entsprechende Örtlichkeiten wie Scheunen, Stallungen oder Garagen für Überwinterungen zur Verfügung stellen. Im Herbst wurde eigens eine Scheune bei Lohmar für die Kurzzeitpflege ausgebaut.

Längere Haus-Aufenthalte sind dagegen schon aus rein rechtlichen Aspekten problematisch. "Wir weisen immer darauf hin, dass gesunde Igel als Wildtiere nicht dauerhaft in menschlicher Obhut gehalten werden dürfen."

Gesunde Igel, die im Spätherbst ihr Überwinterungsgewicht von 500-600g noch nicht erreicht haben, aber über 300g wiegen, sollten übrigens nicht gleich in die häusliche Pflege genommen, sondern im Garten an einer katzensicheren Stelle für eine begrenzte Zeit zugefüttert werden. Als Nahrung kommen Katzenfutter aus der Dose, Rührei ohne Fett und Gewürze, gemischt mit Haferflocken, in Frage.

Das Igelnetzwerk des BUND ist unter den Rufnummern 02247-74144 (Beratung) und 02292 -959640 (Beratung und Aufnahme) erreichbar. Für seine Arbeit sucht es weiterhin auch finanzielle Unterstützung. "Leider gibt es für die Arbeit der Igelstationen insgesamt keinen 'Igelpfennig', der etwa aus dem Mitgliedsbeitrag beim ADAC oder der KFZ-Steuer abgeführt werden würde, bedauert die Igelschützerin Karin Bügel die Situation mit Blick auf eine der häufigsten direkten Todesursachen des nachtaktiven Igels: den Autoverkehr.

V.i.S.d.P.:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kreisgruppe Rhein-Sieg
Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin

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