BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Pressemitteilung vom 29.03.2007

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ALT-Halle: BUND weist Vorwurf der Verzögerung zurück
Stadt erfüllt Vereinbarung nicht


Hangelarer Heide, 29.3.2007: Der BUND begrüßt, dass der Bau der neuen Halle nun abgeschlossen werden konnte und wünscht der Firma ALT viel Erfolg! Der Vorwurf des Bürgermeisters Klaus Schumacher aus Sankt Augustin indes, namentlich der Naturschutz habe die sechsjährige Verzögerung des Projektes zu verantworten, weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V. entschieden zurück. "Wir waren an dem Verfahren nur knapp sechs Monate beteiligt", so Achim Baumgartner vom BUND, wobei die Beteiligungsunterlagen wegen fachlicher Mängel mehrfach nachgebessert werden mussten.

So war anfangs der Bau eines Aussichtshügels und Spielplatzes weiterhin auf der Fläche der gesetzlich geschützten Biotope geplant - ein Konflikt, der auf politische Forderungen zurück geht, der aber der Firma ALT noch einmal Zeit gekostet hat. Die Verzögerungen gehen somit eindeutig auf das Konto der Verwaltungen, die 5 1/2 Jahre ohne Wissen der Naturschutzverbände mit der Genehmigung betraut war und an denen es gelegen hätte, den Naturschutzkonflikt rechtzeitig zu erkennen und ihn zu vermeiden. Denn es wäre bei rechtzeitiger Rücksichtnahme möglich gewesen, die Halle an einem unproblematischen Standort am Flugplatz Hangelar zu errichten. Allein der Planungsfortschritt führte schlussendlich dazu, dass der Eingriff in die seltenen Heidenelkenrasen nicht mehr ohne Schaden für die Firma ALT verhindert werden konnte, obwohl zumindest ein unproblematischer Alternativstandort am Flugplatz bestanden hätten.

Deshalb kam es im April 2005 zu einer Vereinbarung zwischen ALT, Kreisverwaltung, Stadt, Flugplatzgesellschaft und BUND, in der auch die Stadt Sankt Augustin die Zusage machte, etliche eigene Parzellen zur Entwicklung neuer Heidenelkenrasen zur Verfügung zu stellen und sie in den Ausgleichsflächenpool der Stadt einzustellen. Genau das ist aber nicht erfolgt. Selbst im Flächennutzungsplanentwurf, der Flächen zur Kompensation ausweist, fehlen die in der Vereinbarung zugesagten Flächen entlang der Straßenbahnlinie. Derweil haben die Firma ALT und die untere Landschaftsbehörde ihren Part der Vereinbarung mustergültig erfüllt und in der Grube "Am Knochenberg" einige Naturschutzmaßnahmen finanziert und begonnen.

Zur Information: Die betroffenen Halbmagerrasengesellschaften lassen sich nur schwer künstlich entwickeln. Die Wiederherstellung der seltenen Heidenelkenrasen ist heikel und dauert 80 Jahre und mehr. Deshalb ist es wichtig, möglichst früh vor weiteren absehbaren Eingriffen, so ist etwa die Verlängerung der Landebahn geplant, die Entwicklung von Ausgleichsflächen zu beginnen. Hierfür werden die Flächen, die die Stadt in der Vereinbarung zugesagt hat, dringend benötigt und deshalb muss hier auch ein Angang gemacht werden.

Die Vereinbarung an dieser Stelle seitens der Stadt nicht zu erfüllen, führt somit auch zu einem Risiko für spätere Bauvorhaben.
Ganz generell bittet der BUND darum, bei weitere Bauvorhaben am Flugplatz um eine rechtzeitige Beachtung der Naturschutzbestimmungen schon bei der Standortsuche, um somit eine effiziente und sinnvolle Lösung für alle Beteiligten zu ermöglichen.

V.i.S.d.P.
BUND Rhein-Sieg-Kreis



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