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Pressemitteilung vom 23.04.2008

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Kein idee.natur-Großprojekt im Siebengebirge

Rhein-Sieg-Kreis, Siebengebirge, 23.4.2008: Der von der Kreisverwaltung koordinierte Projektantrag im Rahmen des Wettbewerbes "idee.natur" des Bundesumweltministeriums und des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat es nicht geschafft, unter die ersten zehn Projektsieger zu kommen. Damit besteht keine Chance mehr, an dieser besonderen Fördermöglichkeit des Bundes mit mehreren Millionen Euro Volumen teilzuhaben.

Der Projektantrag wurde von der Kreisverwaltung Rhein-Sieg-Kreis, zahlreichen Gemeinden, auch in Rheinland-Pfalz, der Biologischen Station Rhein-Sieg- Kreis, der Tourismus Siebengebirge GmbH, der Landwirtschaftskammer NRW, der Kreisbauernschaft, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und den Umweltverbänden gemeinsam gestellt. Der Antrag verfolgte das Ziel, die Planung des Nationalparks Siebengebirge mit einem landschaftspflegerischen Konzept für das Umfeld des Siebengebirges zu verzahnen und auch außerhalb der NLP-Fläche in NRW und RLP zusätzliche Maßnahmen zum besonderen Schutze der Natur durchzuführen.

Die Absage stellt aus Sicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine große Herausforderung für die Nationalparkplanung dar. Nun wird es schwieriger werden, die hohen naturschutzfachlichen Anforderungen an einen Nationalpark zu erfüllen. Denn jetzt sind die Träger des gescheiterten Projektes idee.natur gefordert, die bestehenden Defizite der Nationalparkplanung durch verbindliche Absprachen in der Rahmenvereinbarung auszugleichen. Diese Defizite ergeben sich aus der relativ geringen Gesamtgröße des Nationalparks, seiner schlechten Anbindung an die umgebende Landschaft, die durch die Waldrodung am Dachsberg weiter verschlechtert worden ist, aus dem Fehlen ausreichend funktionstüchtiger Waldverbundachsen und der Zerschneidungswirkung der Verkehrswege.

"Noch stärker als bisher muss nun die Politik zeigen, dass sie bereit ist, die notwendigen Verbesserungen selbst zu initiieren!", stellt der Vorsitzende des BUND im Rhein-Sieg-Kreis, Achim Baumgartner, fest. Es wird jetzt notwendig, zusätzliche Naturschutzflächen und Naturwaldzellen östlich der A 3 über die Landschaftsplanung aufzubauen und den großräumigen Biotopverbund nach Osten im Regionalplan durchgehend als "Bereich für den Schutz der Natur" darzustellen.

"Wir hoffen hier auf die Unterstützung der Kommunen und Gemeinden, die den Nationalparkprozess erfolgreich und glaubhaft abschließen wollen."


V.i.S.d.P.:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis
c/o Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-2007566

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