BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Pressemitteilung vom 23.03.2008

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Nationalpark Siebengebirge
Kirchturmdenken und Egozentrik überwinden

Rhein-Sieg-Kreis, 23.3.2008: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rhein-Sieg-Kreis ist besorgt. Obwohl die Kombination aus mehreren Regionale 2010-Projekten und dem geplanten Nationalpark, eingebettet in einen im Jahre 2007 erweiterten Naturpark, für alle Kommunen, die Bevölkerung und den Naturschutz eine echte "win-win-Situation" ermöglichen könnte, bestehen mancherorts unbegründete Vorbehalte. Besonderen Anteil daran haben die irritierende Informationspolitik der Bürgerinitiative "Freies Siebengebirge", die offenbar künstlich einen Konflikt zwischen Mensch und Natur schüren wolle, aber auch die Kommunen, die immer neue, sachfremde Anliegen mit dem Projekt verknüpften.

"Wenn die Beteiligten nicht aufpassen, endet das Angebot des Landes NRW, sich in der Region dauerhaft zu engagieren, wie das Märchen vom Fischer und seiner Frau!" befürchtet der Sprecher des BUND des Rhein-Sieg-Kreises, Achim Baumgartner. Er regt daher an, sich in der laufenden politischen Diskussion verstärkt auf das gemeinsame und ernst zu nehmende Kernanliegen, Kulturgenuss und wilde Natur zu einer Art neuen Rheinromantik zusammenzuführen, zu besinnen.

Hauptaufgabe sei es, mit einem ausgewogenen Wegekonzept eine gelungene Kombination von Naturerlebnis und Naturschutz zu entwickeln, was bei gutem Willen aller Akteure durchaus gelingen könne. Hier appelliert der mit seinen ca. 2.000 Mitgliedern im Rhein-Sieg-Kreis starke Naturschutzverband auch an die Bevölkerung, weniger einzelne, liebgewordene Gewohnheiten in den Vordergrund zu stellen, sondern mehr auf die Nutzungsmöglichkeiten insgesamt zu achten. Schließlich sei auch die Entwicklung der neuen Wildnisflächen ein besonderer, einzigartiger Erlebnisgewinn für die Menschen in der Region. Wenn niemand bereit sei, selbst geringe Veränderungen am Wegenetz mit zu tragen, werde sich nichts verbessern lassen und der ganze Prozess mit all seinen Chancen endete in einer Sackgasse.

Besonders problematisch sei der Versuch, den Nationalpark für konkrete Straßenbauprojekte, z.B. die Südtangente, zu instrumentalisieren oder pauschal zu fordern, die Einrichtung des Nationalparks dürfe die Kommunen nichts kosten. Wer Erträge erwirtschaften wolle, müsse auch bereit sein, zu investieren. Zudem müssten die Verwaltungen darauf verzichten, im Vorfeld der Ausweisung zum Nationalpark immer wieder Baumaßnahmen im Fauna-Flora-Habitat- und NSG-Gebiet und im Gebiet des Biotopverbundes im Umfeld des geplanten Nationalparks zuzulassen. Solche Bauvorhaben stellten das Engagement mancher Akteure für den Nationalpark sehr in Frage und machten es dem BUND, der ja auch die naturschutzfachlichen Anforderungen einfordern und hochhalten müsse, immer schwerer, den Prozess weiter zu unterstützen.

Paul Kröfges, Landesvorsitzender und noch amtierender Vorsitzender des BUND in der Region hierzu:
"Etwas mehr Mut, privaten Einzelinteressen entgegen zu treten und mehr Respekt gegenüber der Natur müsste doch bei den Entwicklungsmöglichkeiten, die dieser Prozess der Region insgesamt bietet, zu erwarten sein, sonst wird sich nichts bewegen."


V.i.S.d.P.:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis
c/o Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-333897 (bald 2007566)

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