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Aufbauarbeit gegen den Abriss
Neues Obstwiesenprojekt in Lohmar
Lohmar, 20.10.2007: In diesem Jahr verloren die Hochstammobstwiesen im Zuge der Landschaftsgesetz-Novelle ihren besonderen Schutzstatus in NRW. Tagtäglich werden diese besonders wertvollen Biotoptypen und Kulturzeugen im Rhein-Sieg-Kreis überbaut oder durch unsachgemäße Beweidung, insbesondere durch Pferde, zerstört.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rhein-Sieg-Kreis setzt nun gemeinsam mit dem Vogelschutz-Komitee aus Göttingen gegen diese Zerstörung das bürgerschaftliche Engagement. Mit Hilfe der HIT-Umweltstiftung, die die Bäume finanziert, haben die Naturschützer 24 neue Obstbäume sowie einen Nussbaum (Baum des Jahres 2008) in Lohmar-Saal auf einem Grundstück des Vogelschutz-Komitees gepflanzt. Der BUND wird, wegen der größeren Ortsnähe der Kreisgruppe, die weitere Pflege gewährleisten.
An diesem Samstag, dem 20.10.2007, trafen sich sechs muntere Helferinnen und Helfer, um den Startschuss für die neue Obstwiese zu geben. Dabei wurden zahlreiche alte Apfel- und Pflaumensorten gepflanzt:
Kulturhistorisch weisen alte Hochstammobstwiesen nicht nur auf eine rege Sortenpflege durch die Landwirte hin, sondern auch auf eine gelungene, heute meist verlorene Synthese von Nutzung und Naturschutz auf ein und denselben Flächen.
Der besondere ökologische Wert der Obstwiesen liegt in der dauerhaften Kombination von Einzelbäumen mit oft höherem Totholzanteil und dazwischen liegendem Grünland. Die typischen Tierarten dieser halboffenen Lebensräume sind allesamt bedroht, beginnend beim Feldsperling, über den Neuntöter und Raubwürger bis hin zum Grau- und Grünspecht. Fledermäuse und Bilche wissen das reiche Nahrungs- und Höhlenangebot älterer Obstwiesen ebenfalls zu schätzen.
Die landschaftliche Lage der neuen Obstwiese ist beeindruckend.
V.i.S.d.P.
Achim Baumgartner
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-2007566
Hier wird der Baum des Jahres 2008 gepflanzt, ein Nussbaum
Eine landschaftlich beeindruckende Lage zeichnet die neue Obstwiese des BUND aus