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Pressemitteilung vom 17.10.2007

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BUND und LNU treten für Seenschutz ein
Schutzausweisung in Spich vorgeschlagen

Troisdorf, 17.10.2007: Ginge es nach dem Willen der Eigentümer, verschwänden in den nächsten Jahren mehrere Seen entlang der A 59 in Spich ganz (Krötenweiher) oder teilweise (Storchensee, Molchsee) unter ‚Schutt und Asche'. Anstatt die einzigartige Seenlandschaft in Spich als Landschaftsmerkmal zu sichern und ökologisch noch weiter zu entwickeln, setzt die Stadt Troisdorf sogar noch einen drauf. Während die Eigentümer offiziell noch von der Herstellung einer landwirtschaftlichen Nutzfläche sprechen, will die Stadt die Fläche, bestehend aus Seen und Offenbodenlebensräumen gleich als Gewerbegebiet nutzen.

Doch bislang hält der
Regionalplan der Bezirksregierung zu Recht seine schützende Hand über das Gebiet. Er sieht den Erhalt der Landschaft und der Seen vor. Die Flächen stehen außerdem unter Landschaftsschutz, gesetzlich geschützte Biotope liegen dort, etliche, auch sehr seltene Arten, wie Wechselkröte, Kreuzkröte, Wachtel und Rebhuhn leben dort. Zahlreiche Zugvögel, die sich während ihres Zuges an Rhein und Sieg orientieren, nutzen die Seen als Rastplatz. Für anspruchsvolle Brutvogelarten der Siegaue, inbesondere den Schwarzen Milan, sowie für die Rohrweihe stellen die Seen essentielle, da störungsarme Nahrungsräume dar.

Das alles kümmert die Stadt Troisdorf indes nicht.
Sie plant wie die Eigentümer die Zerstörung der Seen und will dafür nun den Regionalplan geändert wissen. Statt Landschaftsschutz soll dort ein Gewerbe- und Industriebereich (GIB) vorgesehen werden.

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, kurz BUND, sowie die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) ist die Situation denkbar grotesk.
"Wegen der vielen seltenen Arten wäre eine Umsetzung von Baupläne schlussendlich rechtlich ohnehin unmöglich!" so Achim Baumgartner, Sprecher des Kreisverbandes des BUND. "Schließlich befinden sich viele Arten dort gemäß EU-Recht im sogenannten ‚ungünstigen Erhaltungszustand'. In der Vergangenheit wurden sie an zu vielen Stellen bei Planvorhaben zu oft ignoriert und sie kämpfen nun um ihr Überleben als Art in der Region."

Die Schlussfolgerung für die Naturschutzvertreter ist indes klar.
"Wenn eine Änderung des Regionalplanes betrieben wird, gibt es nur eine Richtung, nämlich hin zu mehr Naturschutz.", ergänzt deshalb Holger Sticht von der LNU. Statt der bestehenden Ausweisung "Bereich zum Schutz der Landschaft" oder gar der von der Stadt Troisdorf beantragten GIB-Ausweisung regen beide Verbändevertreter daher in ihrer jetzt auf den Weg gebrachten gemeinsamen Stellungnahme gegenüber der Bezirksregierung an, einen "Bereich zum Schutz der Natur" auszuweisen, um hier ein späteres Naturschutzgebiet vorzubereiten.

V.i.S.d.P.
Achim Baumgartner
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-2007566

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