BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Pressemitteilung vom 12.08.2009

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Landschaft nicht durch Biomassenutzung zerstören
BUND fordert kreisweites Konzept ein

Rhein-Sieg-Kreis, 12.8.2009: Ja, ein dezentrales Netz kleiner Kraftwerke aufzubauen und regionale Energieressourcen aus der Biomasse zu nutzen, ist richtig und im Sinne des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Bei der Auswahl der richtigen Kraftwerkstechnik, die mit Biomüll, Grasschnitt und Gülle auskommt, kann damit eine sinnvolle Verwertung von Biomasse zu Gunsten der Energieproduktion erfolgen und sogar eine Förderung der für den Naturschutz so wichtigen Grünlandwirtschaft gelingen. Der Trend geht jedoch in eine andere Richtung: Der Anbau von Energiemais für die Biogasproduktion steht im Vordergrund, Verbrennungsanlagen für Holz werden wie in Troisdorf geplant.
Gerade wegen der Chancen der Biomassenutzung sieht sich der BUND in der Pflicht, auf diese Fehlentwicklungen hinzuweisen und den Kreistag zur Steuerung der Biomassenutzung im Kreisgebiet aufzufordern. Entsprechend hat er sich mit einem Schreiben an alle Kreistagsfraktionen sowie die Kreisverwaltung gewandt und darin auf die sich aufbauenden Probleme und den Regelungsbedarf hingewiesen.

Problematisch ist einerseits die Zunahme an Anbauflächen für Mais sowie andererseits die stärkere Biomassenutzung in den Wäldern. Dabei wirkt sich nachteilig aus, dass die Biomassekraftwerke zwar von einzelnen Kommunen im Zuge der Bauleitplanung zugelassen werden, die für ein Kraftwerk benötigten Anbauflächen jedoch weit über das Gebiet einer Kommune hinausgehen. Negative Umwelteffekte, etwa der stärkere Maisanbau, bleiben in die Bewertung während des Planverfahrens weitestgehend unberücksichtigt. Gleichzeitig treten bei fehlender Koordination der Planungen die Kraftwerke zueinander mehr und mehr in Konkurrenz um Anbauflächen. Im Zuge dieser Konkurrenz werden zunehmend Flächen in Anspruch genommen, die bisher für die Nahrungsmittelproduktion, aber auch für Naturschutz und Erholung zur Verfügung stehen.

Lösungen sieht der BUND vor allem in einer vom Kreis zu steuernden Koordination der Kraftwerkstechniken und -standorte. Dabei sollten die jeweiligen Flächenansprüche ebenso bedacht werden wie die konkreten Kraftwerksstandorte. Sie sollten nicht in wichtigen Naturschutzflächen liegen wie in Wachtberg und auch nicht fern ab von Abnehmern für die anfallende Abwärme. Gleichzeitig fordert der BUND eine Anpassung der Naturschutzgebietsverordnungen insbesondere bei den Waldschutzgebieten, denn bisher sind dort nur in Ausnahmefällen, etwa im Siebengebirge, überhaupt Regelungen zur Intensität der forstlichen Nutzung enthalten. Verbote, auch Baumstubben zu roden oder die Baumkronen mit zu nutzen und als Schreddermaterial aus dem Wald abzufahren, finden sich dort nicht. Eine solche intensive Nutzung wäre aber für das Waldökosystem verheerend und in Naturschutzgebieten inakzeptabel.
Doch auch in den für die Erholung wichtigen Landschaftsschutzgebieten gibt es keine Regelung, die eine immer stärkere 'Vermaisung' der Landschaft verhinderte, was in einer Region, die mehr und mehr mit ihrem Landschaftsbild um Einwohner und Touristen werben will, auf jeden Fall nachteilig ist. Zugleich leiden unter dem Maisanbau der Boden, das Grundwasser und die Artenvielfalt.

Der BUND ist nun gespannt, ob und wie sich die Politik im Kreistag des Problems annimmt.

V.i.S.d.P.:
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner (Sprecher)
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
02241 2007566

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