BUND Rhein-Sieg-Kreis


Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü


Pressemitteilung vom 09.07.2009

Pressemitteilungen > 2009


BUND kritisiert Hochwasserpolitik des Landes
Flutpolder Niederkassel/ Langel ist eine vertane Chance

Rhein-Sieg-Kreis, 9.7.2009: Mit der stolzen Eröffnung des technischen Hochwasserflutpolders in Niederkassel-Lülsdorf am 8.7. durch Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg hat das Land eine große Chancen vertan, mit dem Hochwasserschutz auch andere wichtige öffentliche Aufgaben zu verbinden. Denn der technische Flutpolder widmet sich ausschließlich dem Hochwasserschutz, eine ökologische Auenentwicklung oder zumindest ein erweiterter ökologisch wirksamer Überflutungsraum sind mit diesem technischen Bauwerk nicht möglich. Die Möglichkeit, eingesetzten Steuermittel mit Mehrfachwirkung einzusetzen, blieb ungenutzt.

Entlang der ausgebauten Wasserstraße des Rheines fehlt es allenthalben an Flächen, die für den Biotopverbund entlang des Rheines und für die typischen Stromtalauenarten wieder als Lebensraum nutzbar gemacht werden könnten. In internationalen Abkommen zum Schutz des Rheines und im Rahmen der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie steht das Land daher in der Pflicht, hier erhebliche Verbesserungen zu erwirken. Dafür geeignete Flächen sind angesichts der dichten Besiedlung entlang des Rheines rar. Um so unverständlicher ist es daher aus Sicht des BUND Rhein-Sieg, dass die wenigen sich anbietenden Aktionsräume nicht konsequent auch für diese Aufgabenstellung herangezogen werden. "Politik, die nur monofunktional denkt, ist schlechte Politik und zu teuer!", resümiert der Sprecher der BUND-Kreisgruppe, Achim Baumgartner.

Technische Flutpolder sind aus ökologischer Sicht besonders störende Bauwerke, da sie relativ selten geflutet werden. Sie werden allein zum Kappen von extremen Hochwasserspitzen eingesetzt. Durch die seltene Flutung haben sie nicht nur keine Wirkung bei mittleren Hochwässern - bei diesen fallen sie komplett als Hochwasserschutzeinrichtung aus -, sondern es entwickeln sich innerhalb der Polder auch keine an Hochwässer angepassten Artengemeinschaften. Im Falle der Flutung treten daher besonders große Schäden auf und viele Tiere sterben. Die im Verfahren als Kompromiss vorgeschlagene regelmäßige Teilflutung des Polders als "ökologische Flutung" einzusetzen, damit sich wenigstens eine hochwasserangepasste Lebensgemeinschaft entwickeln kann, wurde mit Blick auf die Interessen der Landwirtschaft abgelehnt.

V.i.S.d.P.
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel. 02241 207566


Startseite | Aktuelles | Themen + Projekte | Informatives | Über uns | Aktionsfotos | Ihre Unterstützung | Storchenmeldebuch | Spenden | Impressum / Datenschutz | Sitemap

Suche

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü