BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Pressemitteilung vom 08.11.2006

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Wachstumsprognose schadet den Menschen im Kreis


Siegburg, 08.11.2006: Seit ein von der Kreissparkasse Köln - dem größten Baufinanzierer in der Region - bezahltes Gutachten, einen Bedarf von ca. 70.000 neuen Wohnungen behauptet hat, mehren sich die Forderungen nach weiteren Baulandausweisungen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hält die vorgelegte Prognose für zu hoch gegriffen, die Studie sei in sich widersprüchlich und daher kritisch zu reflektieren.

Der BUND bemängelt, dass die
Studie trotz des erkennbar schwächer werdenden Wachstums im Rhein-Sieg- Kreis die "Bauvolumina aus den Boomjahren 1995 - 1999" (so die Studie) als Orientierungswert nennt. Dies verleite die Bürgermeister, die sich erst kürzlich deshalb beim Kreis zur weiteren Beratung getroffen hatten, in der Region weiter neue Wohnbaulandflächen auszuweisen. Das sei aber nicht erforderlich. "Vielmehr gilt es," so Paul Kröfges, Vorsitzender des BUND im Kreis, "die tatsächlich anstehenden Probleme der Region anzugehen. Ein Schaulaufen der Politik für die Bauwirtschaft auf Kosten der Bedürfnisse der Bürger sei hier völlig fehl am Platze.".

Zu den wirklich drängenden Problemen gehöre der tiefgreifende Wandel im Wohnbedarf durch den zunehmenden Anteil der älteren und allein lebenden Bevölkerung. Diese bräuchten Wohnungen mit Einkaufs-, Bildungs- und Betreuungsangeboten, die sie zu Fuß erreichen können. Geschoss- und Gemeinschaftswohnungen in gemischten Quartieren würden deshalb stärker nachgefragt. Dagegen würden Einfamilienhäuser, dann im Überangebot am Markt, bald leer stehen. In den Randlagen des Kreises gelte es, den geordneten Rückzug einzuleiten und Siedlungsflächen zu komprimieren.

Der BUND weist beispielhaft auf zwei Widersprüche der Studie hin. So stelle sie einerseits fest, dass das Einwohnerwachstum in den letzten Jahren schwächer wurde.
"Im ersten Halbjahr 2005 betrug es (auf ein Jahr hochgerechnet) sogar nur noch 0,0 % p. a." so Empirica. Trotzdem werde für die Jahre bis 2020 völlig unverständlich ein Wachstum von jährlich 0,5 % vorausgesagt. In Bezug auf die Altersstruktur stelle Empirica fest, dass die Gruppe der 20- bis 40jährigen die einzige Altersgruppe war, die in den letzten Jahren sogar absolut kleiner geworden sei. Aber im Jahr 2020 erwartet die Studie trotzdem wieder mehr 20-40jährige in der Region, eine Vorhersage, die für den BUND übertrieben erscheint und sich mit den Daten der Landesdatenbank so nicht deckt.

Zum Vergleich eine Prognose der Landesdatenbank NRW




Die Zahl der Menschen über 55 Jahre wird um 81090 Personen steigen. Auffällig ist der deutliche Rückgang der jüngeren Altersgruppen (abgesehen von dem marginalen Plus in der Altersklasse 0-5 Jahre.) Die Zahl der 5-20jährigen wird sich um 14969 Personen verringern. Das gilt auch für die Altersgruppen 35-50 Jahre, die sich stark reduzieren. Die Gruppe der 20-25jährigen wächst nur um 320 Personen!

V.i.S.d.P.
BUND RSK
c/o Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
02241/ 2007566

Für Rückfragen auch insbesondere:
Stephan Günthner (BUND-Landesverband NRW, 0211-302 005-28)
stephan.guenthner@bund.net

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