BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Pressemitteilung vom 05.08.2008

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BUND bittet Kreistag und Gemeinden um den Verzicht auf die K 14 in Wachtberg und die K 29 in Troisdorf

Rhein-Sieg-Kreis, 5.8.2008: Grundsätzlich kann es Straßen geben, die für den Verkehr benötigt werden und die mithelfen, das Straßennetz deutlich effektiver und damit auch kostengünstiger zu gestalten. Dazu gehören jedoch die beiden geplanten Ortsumgehungen in Wachtberg-Gimmersdorf und in Troisdorf-Kriegsdorf gerade nicht. Sie spiegeln vielmehr überkommene Beschleunigungsvorstellungen aus vergangenen Tagen, in denen Treibstoff günstig und die Bevölkerungsentwicklung rasant war. Deshalb schlägt der Bund für Umwelt und Naturschutz vor, diese beiden Vorhaben noch einmal zu überdenken und wichtigere Aufgaben mit dem Geld umzusetzen.
"Es wäre ein echtes Qualitätsmerkmal der Kreispolitik, wenn es gelänge, aktuelle Entwicklungen noch wahrzunehmen und die beiden Straßenbauvorhaben für die nächsten zehn Jahre erst einmal zurück zu stellen", appelliert der BUND an die Kreistagsfraktionen und die beiden betroffenen Räte.
Parallel legt der BUND beide Projekte dem Bund der Steuerzahler im Laufe der Woche als Fallbeispiele für die Verschwendung von Steuergelder vor.

Wachtberg-Gimmersdorf: Der Planfeststellungsbeschluss für die Ortsumgehung wurde mit Datum 30.6.2008 seitens der Bezirksregierung Köln gefasst und am 28.7. dem BUND zugestellt. Die Bezirksregierung hebt in dem Beschluss hervor, dass der Bau der Ortsumgehung im wesentlich mit dem zukünftig zu erwartenden Verkehr zu begründen sei! Erst wenn weitere 400 PKW/Tag hinzu kämen, wäre eine Frequenz von 7.750 Kfz / Tag zu erwarten. Doch selbst diese Zahl rechtfertigte keine Umgehungsstraße, der bundesweit übliche Schwellenwert für solche Straßen liegt vielmehr bei über 12.000 bis 15.000 Kfz.

Der Kreis betreibt somit Vorratsstraßenbau auf Kosten zukünftiger Generationen, die die unnötige Versiegelung wieder zurücknehmen oder die zusätzlichen Erhaltungskosten zu schultern haben. Eine solche Politik passt nicht in einen Kreis, der einerseits mit dem Nationalpark Siebengebirge wichtige Akzente für mehr Naturverständnis in der Region setzen möchte und der anderseits für Familien hochattraktiv sein möchte. Denn überzogene Infrastrukturkosten fallen als Gemeindekosten auf die Bürgerinnen und Bürger zurück! Und in Gimmersdorf wird es fortan nicht mehr möglich sein, seine Kinder wenigstens hinter dem Haus ohne Angst spielen zu lassen, denn die Ortsumgehung wird Dreiviertel des Ortes umschließen.

Troisdorf- Kriegsdorf: Dieser Ort verfügt längst über eine Ortsumgehung (Offenbachstraße / Rathausstraße), die jedoch von der Stadt Troisdorf als Entwicklungsgrenze nicht akzeptiert wurde. Siedlungsflächen wurden ohne Rücksicht auch nördlich bzw. östlich der Umgehungstraße entwickelt. Nun soll eine zweite Straße, fast unmittelbar am Rotter Seeufer entlang, für noch mehr Schwung sorgen. Dabei spielen leider die Naherholungsansprüche der Bevölkerung am See ebensowenig eine Rolle wie der Erhalt der Landschaft und der landwirtschaftlichen Flächen. Gerade weil eine Ortsumgehung am Rande Kriegsdorfs schon besteht, erscheint die Planung einer völlig neuen Straße direkt am See 'unnötig wie ein Kropf'.

Der Verfahrensstand ist dabei fast genauso weit fortgeschritten wie in Gimmersdorf, zur Zeit liegen die Unterlagen im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens (Bebauungsplan K 163) zur Bürgerbeteiligung aus. Der BUND ruft alle Betroffenen auf, sich noch am letzten Tag der Beteiligung schriftlich im Rathaus gegen das Vorhaben auszusprechen und Bedenken vorzutragen. Die Frist endet am 6.8.08, Bedenken können auch per Fax oder zur Niederschrift vorgebracht werden.


V.i.S.d.P.
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
02241-2007566

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