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BUND stellt Ausstellungskonzept zum Vollzug des Arten- und Naturschutzes vor
Rhein-Sieg-Kreis, 5.5.08: Am 12.Mai findet in Bonn das Festival der Vielfalt in der Rheinaue in Bonn statt. Anlässlich dieses Termins hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND, eine eigene kleine Ausstellung vorbereitet, die erstmals am 12.5.2008 gezeigt, danach jedoch zum dauerhaften Bestandteil der BUND-Informationsstände im Kreisgebiet werden wird.
Die drei Tafeln setzen sich jeweils mit dem Thema "Gewässerschutz", "Artenschutz" und "Siedlung/ Verkehr" auseinander. Dabei stellen die Naturschützer Zitate aus der im Jahre 2007 von der Bundesregierung beschlossenen "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt" der bitteren Realität des täglichen Verwaltungshandelns vor Ort gegenüber. Als Kernproblem für die mangelhafte Umsetzung der nationalen Naturschutzziele beschreibt der BUND dabei die Kommunale Selbstverwaltung und den Länderföderalismus. Beide böten in der aktuellen Ausgestaltung zuviel Spielraum für unsachgemäße Entscheidungen, bei denen eigennützige Lobbyinteressen die Politik bestimmten. So führten z.B. der Wegfall des Widerspruchsrechtes oder die immer geringere Rechtsaufsicht gegenüber den Kommunen zu erheblichen Defiziten in der Rechtsanwendung, woraus der Demokratie ein ernster Schaden entstünde.
Grundsätzlich würden selbst gesetzlich fixierte Schutzanforderungen immer weiteren Nutzungsinteressen untergeordnet. Das begänne bei der in NRW wieder möglichen Jagd auf den Kormoran, nur weil er Fische als Nahrung benötige, gehe über weitere Bauvorhaben selbst in Schutzgebieten oder den Bau und Ausbau unnötiger Straßen (z.B. K 23 in Dattenfeld), damit Kommunalpolitiker sich mit ihnen profilieren könnten, bis zur aktiven Zerstörung von national bedeutsamen Biotopverbundachsen durch Baugebiete an der Sieg (Weldergoven) oder im Bereich des Siebengebirges (am Dachsberg), weil diese Aspekte in der Abwägung nicht ausreichend gewichtet würden.
Es sei eigenartig, so der BUND-Kreisvorsitzende Achim Baumgartner, dass zwar nahezu jedes neue Bauvorhaben eine Bürgerinitiative gegen dieses Projekt auslöse, die Bürger also ganz klar angäben, wie wichtig ihnen Natur und Landschaft seien, dies aber keinen adäquaten Widerhall in der Politik fände. Natur- und Landschaftsschutz werde weiterhin defensiv betrieben, wie das Beispiel des Regionaleprojektes "Grünes C" eindrucksvoll aufzeige. Anstatt die verbliebene Landschaft zu schützen, wurden, maßgeblich in Sankt Augustin, weitere Baugebiete erst einmal aus dem Projektgebiet des Grünen C ausgegrenzt, um dann über diese Landnahme ein grünes Mäntelchen auszubreiten.
Links auf die Ausstellungstafeln (als PDF)
Tafel 1: Gewässerschutz
Tafel 2: Siedlung/Verkehr
Tafel 3: Artenschutz
V.i.S.d.P.:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis
c/o Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-2007566