BUND Rhein-Sieg-Kreis

Photovoltaik: Gut auf dem Dach, schlecht in der Landschaft!

Troisdorf, 5.2.2009: Mit dem 5.2.2009 endet die Bürgerbeteiligung der Stadt Troisdorf für die Bauleitplanung, die in Oberlar eine 7,8 ha große Solaranlage auf einem bestehenden Acker ermöglichen soll. Parallel lud die Stadt die Bürgerinnen und Bürger ein, sich zur 98. Änderung des Flächennutzungsplanes sowie zur 2. Änderung des Bebauungsplanes H 141 zu äußern. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat sich nun ebenfalls in diesem Verfahren zu Wort gemeldet und erhebliche Bedenken geltend gemacht. Der Naturschutzverband, selbst klarer Befürworter der Solarnutzung, sieht ein ausreichendes und vor allem vorrangig zu nutzendes Flächenangebot auf den Dächern, an Lärmschutzwänden und auf den Betriebsgeländen der Gas- und Elektroumspannwerke. Es sei daher keineswegs akzeptabel, dass die Solarnutzung nun als zusätzliche Konkurrentin um das knappe Gut "Freiraum" auftrete. Angesichts immer neuer Verluste an wertvollen Erholungsflächen, großer Flächendefizite im Naturschutz und wachsender Begehrlichkeiten seitens der Landwirtschaft, Stichwort Biomasse, sei gerade in Ballungsgebieten kein Platz für Solarmodule in der freien Landschaft, so der BUND.

Für die Fläche in Oberlar, die auch im behördenverbindlichen Regionalplan der Bezirksregierung Köln als Freiraum und Grünkorridor gesichert ist, hat der BUND derweil ohnehin andere Vorschläge parat. Er sieht dort wichtige Reserveflächen, um zumindest einigen der arg bedrängten Tierarten der viel zu engen Siegaue weiteren Lebensraum anzubieten, denn das Naturschutzpotential der ehemals dort stockenden Eichen-Ulmen-Wälder sei enorm und die Bedeutung des Siegkorridors im landesweiten Naturschutz gar nicht hoch genug anzusetzen.

V.i.S.d.P.:
Achim Baumgartner (Vorsitzender)
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
02241-2007566

Foto: Dirk Jansen