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Pressemitteilung vom 04.04.2007

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Königswinter opfert Lemmerzfreibad


Königswinter, 4. April 2007: Die Stadt Königswinter kann nach eigenem Bekunden den Fortbestand des Lemmerzfreibades am Drachenfels nicht weiter finanzieren. Also opfert sie das Bad, um Investoren die Möglichkeit zu geben, im Naturschutzgebiet ein Hotel mit Gastronomie, Hallenbad und Wellnessangebot auf dem Markt anzubieten. Die Attraktivität des Freibades geht verloren. Das ist der "Plan", der von der Stadt Königswinter vorgelegt worden ist. Ihr ist es egal, dass er mit den Zielen der Schutzgebietsverordnung für das älteste Naturschutzgebiet Deutschlands nicht vereinbar ist.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat kein Verständnis für das städtische Vorhaben. Während das Freibad Bestandsschutz habe, also rechtlich im Naturschutzgebiet legitimiert sei, sei der Neubau im Naturschutzgebiet rechtlich nur zulässig, wenn eine Befreiung erteilt werde. Dafür fehlten die Voraussetzungen, weil die Situation für den Naturschutz im ohnehin bedrängten Siebengebirge weiter verschlechtert werde.

"Im Grunde ist die Situation ganz einfach,", kommentiert Dr. Franz-Friedrich Rohmer vom BUND Rhein-Sieg die Situation, "man könne entweder das Freibad in seinem Bestand erhalten und erneuern, oder die Fläche dem Schutzgebiet gemäß renaturieren." Die Variante, das Freibad aufzugeben, sei zwar ein Verlust, da das Bad wegen seiner besonderen Lage eine hohe Identifikationskraft habe, die finanziellen Schwierigkeiten des Unterhaltes wären dann aber gelöst. Es sei wirtschaftlicher für die Stadt, dem Schwimmtreff in der Altstadt einen jährlichen Zuschuss zu zahlen, als jedes Jahr horrende Summen für das Schulschwimmen an den neuen Investor.

Das Investorenmodell kollidiere mit der Strukturförderung des Landes NRW für das Drachenfelsgebiet, von der die Stadt bis 2010 profitieren wolle. Die Stadt habedem "Masterplan Grün" zugestimmt, dessen verbindliche Konzeption einer Bebauung der Lemmerzbades widerspreche. Vor wenigen Wochen erst präsentierte Umweltminister Eckhard Uhlenberg in Schloss Drachenburg der Öffentlichkeit diesen Plan. Uhlenberg wörtlich <Vorwort zum ´masterplan: grün´>: "Mit dem ´Masterplan Grün´ ist es der Region Köln/Bonn gelungen, Pflege und Entwicklung der Landschaft als Kerninhalt der Regionale 2010 zu thematisieren". Bricht die Stadt diese Verpflichtung, gefährdet sie die Landesförderung für die Entwicklungsprojekte am Drachenfels, ist sich der BUND sicher. Denn das Investorenvorhaben beeinträchtige die Entwicklung der Landschaft erheblich. Es verfestige eine schon heute naturschutzfremde Nutzung, belaste das Naturschutzgebiet ganzjährig mit KFZ-gebundenen Besucherströmen, vernichte weitere wertvolle Naturschutzflächen und versiegele attraktive, sonnenexponierte Freiflächen, die bisher den Charme des Freibades begründeten.

Dr. Franz-Friedrich Rohmer

Vorstandsmitglied des BUND Rhein-Sieg-Kreis

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