BUND Rhein-Sieg-Kreis

BUND Rhein-Sieg-Kreis regt Naturschutzbeirat für das Siebengebirge an

Rhein-Sieg-Kreis, 10.3.2014: Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) regt an, einen Naturschutzbeirat für den Naturpark Siebengebirge beim Träger des Naturparks, dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS), einzurichten. Damit greift der Natur- und Umweltschutzverband eine Anregung des Umweltdezernenten für den Rhein-Sieg-Kreis, Christoph Schwarz, auf, der generell eine stärkere fachliche Mitarbeit des BUND gefordert hatte. Ein Naturschutzbeirat sei das geeignete Gremium, um naturschutzfachliche Konflikte frühzeitig zu erkennen und konstruktiv zu lösen.

"Wegschauen löst die Probleme nicht, sondern führt zu immer neuen Fehlinvestitionen," so BUND-Sprecher für Königswinter, Dr. Franz-Friedrich Rohmer. Dabei liegen die Ziele aller Beteiligten nahe beieinander, denn die Gewährleistung der Naturschutzziele im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Siebengebirge ist keineswegs ein Steckenpferd des BUND, sondern vor allem eine Pflichtaufgabe des Naturparkträgers und des Rhein-Sieg-Kreises. Niemandem sei gedient, wenn Vertragsverletzungsverfahren bei der Europäischen Union eingeleitet und das Europadiplom aberkannt werden würden.

Die Nachfolgenutzung für den ehemaligen Jugendhof, Sicherungsmaßnahmen am Eselsweg, am Siegfriedfelsen und an der Löwenburg, Mountainbiking, Radfahren künftig auch mit E-Bikes, Pflanzungen mit invasiven Gehölzarten im Umfeld der Mittelstation, der Ausbau des Lemmerzbades, das neue Wegelenkungskonzept: Strittige Punkte gibt es genug, die im Dialog geklärt werden sollten. "Wir helfen auch im Dialog nicht dabei, Naturschutzvorgaben zu umgehen, aber wir sind als Fürsprecher für den Naturschutz in der Lage, bei der Suche nach insgesamt schlüssigen Lösungen mitzuwirken; diese Chance sollte dem Siebengebirge nicht genommen werden!", mahnt Achim Baumgartner, Sprecher der Kreisgruppe des BUND.

Derweil setzt man eher auf Intransparenz, weil offenbar fachliche Argumente gefürchtet werden. Denn auch bei den letzten Verhandlungen zum Siegfriedfelsen und zur Anschlussnutzung für den ehemaligen Jugendhof waren die Naturschutzverbände nicht willkommen. Die Baumaßnahmen an der Löwenburg finden ohne eine förmliche Verbändebeteiligung statt, das Wegelenkungskonzept wurde mit den Naturschutzverbänden nicht besprochen. Dadurch werden aber Konflikte nicht gelöst, sondern verstärkt. "Wir brauchen ein qualitativ hochwertiges, fachbezogenes und rechtskonformes Miteinander, das ist wirklich nicht zu viel verlangt," fordert Achim Baumgartner.

v.i.S.d.P.:
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner (Sprecher)
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