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Pressemitteilungen > 2013

Nachruf auf Prof. Dr. Egbert Brieskorn

Sieg-Kreis, 14.07.2013: Der BUND Rhein-Sieg-Kreis trauert um Prof. Dr. Egbert Brieskorn. Er verstarb am 11. Juli 2013 wenige Tage nach seinem 77. Geburtstag an seiner schweren Krankheit. Bis zuletzt hat er neben seiner mathematischen Forschung intensiv im Natur- und Artenschutz gewirkt.

Der BUND Rhein-Sieg-Kreis verliert mit Egbert Brieskorn einen besonders fachkundigen und ausdauernden Spezialisten, der gemeinsam mit seiner Frau Heidrun Brieskorn "seinen" BUND-Arbeitskreis "Mittlere Sieg" wesentlich geprägt und aufgebaut hat. So entstand unter dem Dach des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein besonders anspruchsvolles Fachgremium, das mit seinem aktiven Schutzprogramm und mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten landesweit auf den Schutz der Maculinea-Falter maßgeblich Einfluss genommen hat. Am 7. Mai dieses Jahres wurde Egbert Brieskorn gemeinsam mit seiner Frau Heidrun für die gemeinsame Natur- und Artenschutzarbeit mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Als gemeinsames Lebenswerk hat das Ehepaar die Maculinea-Stiftung NRW gegründet, benannt nach dem wissenschaftlichen Gattungsnamen der Bläulings-Falter, um den Erhalt und die Pflege der wichtigsten Schmetterlingsflächen auf Dauer sicherzustellen.

Egbert Brieskorn hat als entscheidende Triebfeder in seinem Arbeitsgebiet Großes geleistet. Diese Lücke ist nicht zu schließen. Er hat den Schmetterlingsschutz für die beiden Bläulingsarten maßgeblich vorangebracht, Schmetterlingswiesen gekauft und diese, aber auch z. B. Ausgleichsflächen der Gemeinde, zusammen mit dem BUND-Arbeitskreis "Mittlere Sieg" gepflegt. Dabei hat er auch immer wieder auf Missstände auf den Flächen aufmerksam gemacht und auf Lösungen gedrungen. Am Tagfalter-Monitoring für diese Arten hat er lange Jahre mitgearbeitet. Das Engagement für die Bläulinge wurde als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die öffentliche Aufmerksamkeit, die die Wiesenknopfameisenbläulinge inzwischen genießen, und die langfristig und nachhaltig mögliche Förderung der Maculinea-Falter sind ohne sein langjähriges Engagement, ohne die detailliert erhobenen Daten und dokumentierten Beobachtungen nicht vorstellbar.

Auch im Fledermausschutz hat sich Egbert Brieskorn engagiert, hat Winterquartiere kontrolliert und ausgebaut, Rat suchenden Bürgern wertvolle Tipps in Sachen Fledermäuse gegeben, auf Wanderungen und Vorträgen Fledermäuse interessierten Menschen näher gebracht. Letztlich hat er erfolgreich die Situation der Großen Mausohren in Eitorf verbessert. Diese größten heimischen Fledermäuse haben dank der Initiative und Koordination durch Egbert Brieskorn nun eine gut hergerichtete Wochenstube – die unseres Wissens größte in NRW –, die sie gut angenommen haben und in der sie zu hunderten ungestört ihre Jungen aufziehen.

Wir werden Egbert Brieskorn vermissen und ihm ein würdiges Andenken bewahren.

für den BUND-Vorstand Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner

© Oberwolfach Photo Collection

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