BUND Rhein-Sieg-Kreis


Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü


28.09.2011 - Sperre für Elisenthal

Pressemitteilungen > 2011

BUND kritisiert Landesbetrieb Wald und Holz:
"Erst zerstören und dann Naturschutz – das ist inkompetent!"



Windeck, 28.9.2011: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat jetzt den neuen Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz, Andreas Wiebe aufgefordert, die vorgesehenen touristischen Erschließungsmaßnahmen im Elisenthal, im Bereich der Pulvermühle, auszusetzen. Desweiteren fordert der BUND, dass die Unterschrift unter den Gestattungsvertrag von der Landesebene zurückgezogen wird. Im gleichen Sinne hat der BUND sich auch an Umweltminister Johannes Remmel gewandt.

Weiter fordert der BUND, dass sofort und unmittelbar eine Veränderungssperre für das Elisenthal erlassen wird. "Wir fordern: Zuerst Naturschutz und dann sauber abprüfen, was mit diesem Status an der Pulvermühle im Elisenthal vereinbar ist. Hier will man aber schnell vorher vollendete Tatsachen schaffen, das können wir nicht akzeptieren", so Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND.

Im September hat der Landesbetrieb Wald und Forst, vertreten durch den Fachgebietsleiter Staatswald, Stephan Schütte, einen Gestattungsvertrag unterzeichnet, wonach der Gemeinde Windeck (Rhein-Sieg-Kreis) im Zuge der Regionale 2010 der Bau eines neuen Weges mit Stegen und Treppen mitten im prioritären Fauna-Flora-Habitat-Lebensraumtyp der Bachaue des Trimbaches im Elisenthal erlaubt wird. Damit verlässt der Staatsforst die fachlichen Grundlagen einer naturnahen Waldwirtschaft und macht sich zum Erfüllungsgehilfen kommunaler Eigeninteressen.

Kröfges: "Der Staatsforst zeigt hier ökologische Inkompetenz und Verantwortungslosigkeit, denn das Bauprojekt ist alles andere als nachhaltig". Neben dem ökologischen Flurschaden, der dauerhaft im Bruchwald entstehe, sei noch nicht einmal die dauerhafte Unterhaltung der Wege sichergestellt. Für den Landesbetrieb entstünden nur zusätzliche Kosten.

Horst Meister, Sprecher des Landesarbeitskreises Wald im BUND NRW ergänzt: "Der Landesbetrieb verstößt mit seiner Unterschrift ganz klar gegen die politischen Vorgaben des Landesumweltministeriums, wonach der Staatswald eine nachhaltige und zukunftsträchtige Forstwirtschaft vertreten solle." Der Ausverkauf gerade der wertvollsten Naturschutzflächen des Staatswaldes zu Tourismuszwecken passe da nicht hinein. Der Schutz der FFH-Lebensraumtypen Bachaue und Bruchwald werde mit Füßen getreten, anstatt als Eigentümer deren Schutz beispielhaft durchzusetzen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz in der Region sowie der Bergische Naturschutzverein aus Windeck hatten in den letzten Monaten vehement die Pläne kritisiert, nach denen ein Bachauwald und Bruchwald in Windeck (Rhein-Sieg-Kreis) aus touristischen Gründen weiter durch Wege und Stege erschlossen werden soll. Das im Bruchwald liegende ehemalige Pulvermühlenareal, eine Reihe verfallender bunkerartiger Ruinen und der umgebende Wald sind Lebensraum zahlreicher bedrohter Tierarten, z. B. des Schwarzstorches. Der BUND verweist auf einen vorhandenen Weg, der am Hang des Tales geführt wird, der schon heute eine gute Übersicht über das Gelände zulässt. Neue Wege seien daher absolut entbehrlich.

Der hohe ökologische Wert des Gebietes ist fachlich unstrittig, zur Zeit läuft das förmliche Verfahren bei der Bezirksregierung Köln, das Tal als Naturschutzgebiet auszuweisen.

Die Regionale 2010 ist ein Förderprogramm des Landes, das hier zur Zerstörung des nordrhein-westfälischen Naturerbes missbraucht wird.

V.i.S.d.P.:
Paul Kröfges, Landesvorsitzender des BUND in NRW
Helzener Str. 39
51570 Windeck

Tel.: 02292 - 681642
Fax: 02292 - 681643
mobil: 0173 2794489
paul.kroefges@bund.net

Startseite | Aktuelles | Themen + Projekte | Informatives | Über uns | Aktionsfotos | Ihre Unterstützung | Storchenmeldebuch | Spenden | Impressum / Datenschutz | Sitemap

Suche

Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü