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23.08.2012 - neue Wegeführung im Elisental

Pressemitteilungen > 2012

Mit Fördermitteln dem Naturschutz schaden -
Eröffnung der neuen Wegeführung im Elisental (Pulvermühle)

Rhein-Sieg-Kreis, 23.8.2012: Jetzt ist es also vollbracht. Mitten durch das eigentliche Kerngebiet eines künftigen Naturschutzgebietes wurden mit großem Aufwand und mehreren 100.000 Euro Treppen, Pfade und Stege angelegt, damit möglichst zahlreiche Besucher einige alte Mauern und verwehte Spuren einer Schwarzpulverfabrik unmittelbar erleben können. "Besucherlenkung" nennt man das und behauptet, die früher zahllosen, wild umherstreifenden Besucher jetzt in zivilisierter Form durch das Gelände zu leiten. Was für ein Blödsinn! Die vereinzelten Geocacher hatten sich im Talgrund eher verloren, zusätzlich wurde nach einer Intervention der Naturschützer dieser sogenannte "hotspot" im Internet unmittelbar gelöscht, so dass dieses Problem gelöst war.

Jetzt wird die vermeintliche Ruinenattraktion überregional beworben, zahlreiche Besucher werden angelockt, und durch die Wegeführung mitten durch das Bachtal wird erst ein richtiges Problem für den Naturschutz verursacht.

Die Behauptung, dass durch diese Wegeführung Besucher davon abgehalten werden, die Bachaue zu betreten, grenzt an Verdummung. Schon im Vorfeld der Eröffnung konnte beobachtet werden, dass zahlreiche Besucher, vor allem mit Kindern, unmittelbar vom Weg an den Bach und an die Ruinen drängten. Das ist durchaus verständlich und durch die harmlosen Wegebegrenzungen nicht zu verhindern. Da war die Situation vorher, als vom höher liegenden Waldweg aus der Blick auf das gesamte Tal genügen musste und ein Steilhang das verwilderte Bachtal vor der direkten Erschließung schützte, für den Naturschutz, besonders für den seltenen Schwarzstorch und Co. wesentlich günstiger. Wie günstig für die vermeintlichen Windecker Touristikexperten, dass der bis dato in der Nähe brütende Schwarzstorch wohl erkannt hat, was auf ihn und sein bevorzugtes Nahrungshabitat zukommt und unbekannt verzogen ist.

Alles in allem wächst bei uns Naturschützern der Zorn darüber, was alles an ausgemachtem Blödsinn mit öffentlichen (Regionale-) Geldern angerichtet wurde. Festzuhalten ist, dass auch hier mit Geld und großem Aufwand dem Naturschutz Schaden zugefügt worden ist. Mit Blick auf die bewusst verzögert betriebene Ausweisung des Elisentales als Naturschutzgebiet – man hätte ansonsten dies Maßnahme niemals durchführen können – ist zu fragen, ob diese Kategorie (NSG) überhaupt noch berechtigt ist. Und anders gefragt, wenn die Maßnahme der Besucherlenkung nicht ihren Zweck, nämlich Schonung und Schutz der Bachaue, erfüllt, wäre es dann nicht evtl. erforderlich, diese Maßnahme wieder zurückzubauen?

Wir werden genau hinschauen und uns wieder zu Wort melden.


v.i.S.d.P.
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