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BUND warnt vor Fehlinvestitionen am Milchpützweg
Wachtberg, 22.2.2010: Nach der erneuten vorgezogenen Bürgerbeteiligung am 27.1.2010 gab der bisherige Investor sein Interesse an dem Baugebiet Milchpützweg auf. Offenbar stehen aber bereits andere Institute bereit, die Stellvertreterschaft anzutreten. Hiervor warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ausdrücklich. Der Sprecher seiner Kreisgruppe, Achim Baumgartner, weist darauf hin, dass eine weitere Bebauung des Gebietes zwischen Milchpützweg und Huppenbergstraße in Pech nicht im öffentlichen Interesse liege. In zahlreichen Rechtsnormen, vom Bodenschutzgesetz über das Baugesetzbuch, das Landeswassergesetz bis hin zum Landschaftsgesetz, seien begründete Maßstäbe zum Schutz öffentlicher Belange formuliert worden. Eine Bebauung am Milchpützweg auf der Basis eines überholten Flächennutzungsplanes würde diesen Anforderungen jedoch nicht gerecht.
Die Gemeinde können zwar die Fragen zum Artenschutz, zur Versickerungsfähigkeit der Böden und zum Kleinklima weiter gutachterlich prüfen lassen, es sei aber absehbar, dass bei einer sachgerechten Beurteilung der bereits vorliegenden Ergebnisse und weiteren Hinweise eine Bebauung nicht umzusetzen sei. Für diese kritische Einschätzung spreche auch die Strategie der Gemeinde, das Verfahren zum Bebauungsplan unabhängig vom Flächennutzungsplan voranzutreiben, der aktuell für das gesamte Gemeindegebiet neu aufgestellt werde. Denn gerade die Neuaufstellung dieses Planes solle sicher stellen, dass Bauflächen im Gemeindegebiet nach modernen Gesichtspunkten hinsichtlich ihrer Baueignung auch zueinander hierarchisiert würden und so eine für alle Belange bestmögliche Auswahl erreicht werde. "Den Bebauungsplan Milchpützweg dagegen im Vorfeld auf den Weg bringen zu wollen, ist der durchschaubare Versuch, sich mit dieser Teilfläche der sachbezogenen Standortsuche für Bauland im Flächennutzungsplan nicht stellen zu wollen!", so Achim Baumgartner vom BUND.
Die Gemeinde wäre gut beraten, das Vorhaben "Milchpützweg" aufzugeben, ohne weitere Gutachtenkosten zu investieren. Investoren, die in Wachtberg Wohngebiete erschließen wollen, rät der BUND, den Abschluss des Neuaufstellungsverfahrens für den Flächennutzungsplan abzuwarten, da sich erst dann die in Wachtberg verbleibenden Baugebiete ausmachen ließen, deren Erschließung mit vertretbarem Aufwand machbar sei. Bauen am unpassenden Ort sei dagegen unnötig kostspielig und riskant. Denn selbst dann, wenn die Gemeinde am Milchpützweg Baurecht schaffe, seien nicht bewältigte Artenschutzaspekte zu erwarten, an denen ein legaler Hausbau immer noch scheitern könne.
V.i.S.d.P.:
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner (Sprecher)
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-2007566