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BUND widerspricht Solarplänen für ehemalige Deponie
Bornheim, 12.4.2010: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weist die neuerdings im Raume stehende Idee, die ehemalige Deponie Hersel könne eines Tages Standort für eine erdgebundene Solaranlage sein, zurück. Diese Idee stehe im klaren Widerspruch zum Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Köln für die Deponiesanierung und der dortigen Regelungen zur Eingriffskompensation auf dem Deponiegelände selbst. Diese formale Anforderung gelte es zu erfüllen und deshalb stünden die Flächen für Gedankenexperimente anderer Art nicht zur Verfügung.
Dem Artenschutz würde mit einer Solaranlage auf der Deponie ein Bärendienst erwiesen. Zahlreiche auf der abgedeckten Mülldeponie brütende Bodenvögel flöhen vor den Solarelementen und die Fläche sei dann für diese bedrohten Arten nicht mehr nutzbar. Mit den Solarmodulen vertreibe man dann gerade die Arten, die während der Sanierung durch ein geschicktes Baumanagement auf der Fläche erhalten werden sollen. Das gälte insbesondere für den Kiebitz, den Flussregenpfeifer und die Feldlerche, die regelmäßig auf dem Gelände brüteten. Doch auch für den Schutz der Wechselkröte, die womöglich mit den Paneelen selbst noch zurecht käme, wären die eng aufgestellten Solarelemente eine deutliche Erschwernis. Immerhin müsse regelmäßig mit größeren Maschinen ein Teil der Bodenoberfläche für die Kröten neu aufgerissen und 'in Bewegung' gehalten werden.
Gerade die Tatsache, dass die Deponieoberfläche dauerhaft nicht ackerbaulich genutzt werden könne, müsse dazu führen, dass dort - neben der technischen Deponiesicherung selbst - der Artenschutz absoluten Vorrang erhielte, so der Sprecher des BUND im Kreisgebiet, Achim Baumgartner.
Für Solaranlagen stünden in Deutschland abertausende von Dachflächen zur Verfügung. Vor diesem Hintergrund könne und müsse eine Konkurrenz um das knappe Gut 'Flächen' auf jeden Fall vermieden werden. Eine zweite Fehlplanung wie in Troisdorf, dort entstand gerade eine Solaranlage auf einem Acker, dürfe es nicht noch einmal geben. Wenn Bornheim oder die Stadt Bonn die Solarstromnutzung fördern wollten, sollten sie entsprechende Vorgaben für die Dachflächen in ihren Bebauungsplänen festsetzen, zum Beispiel für den Bebauungsplan 18.1. in Roisdorf.
V.i.S.d.P.:
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner (Sprecher)
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241 2007566