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06.09.2011 - Trägerschaft Naturpark

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Trägerschaft Naturpark Siebengebirge - BUND regt Naturschutzbeirat an

Naturpark Siebengebirge, 6.9.2011: Ende August wurde das neue Trägermodell für den Naturpark Siebengebirge offiziell vorgestellt. Der Verschönerungsverein für das Siebengebirge (VVS) bleibt danach alleinverantwortlicher Träger des Naturparkes. Der Rhein-Sieg-Kreis stellt jedoch dem VVS als "Finanzierungsanteil" aus seiner Abteilung Wirtschaftsförderung und Tourismus kostenlos die zukünftige Geschäftsführerin in Aussicht.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht im jetzt vereinbarten Trägermodell eine einseitige Stärkung der touristischen Nutzungsinteressen für das ohnehin belastete Siebengebirge und damit eine ernste Gefahr für das Naturschutzgebiet.
Die Naturschützer halten daher zumindest die Einrichtung eines naturschutzfachlichen Beirates in der zukünftigen Trägerstruktur für erforderlich, über den auch die Biologischen Stationen und die anerkannten Naturschutzverbände verbindlich eingebunden werden
sollten. Anderenfalls, so befürchtet der Sprecher des BUND Rhein-Sieg-Kreis, Achim Baumgartner, sei eine noch stärkere einseitige touristische Vermarktung absehbar, wie sie im Masterplan Tourismus Siebengebirge des Rhein-Sieg-Kreises bereits offensichtlich
werde. Die naturverträgliche Naherholung und der Naturschutz würden dann weiter verlieren. Es sei dagegen von zentraler Bedeutung, die übergeordneten Naturschutzaufgaben (Biotopverbund, Verbesserung der Erhaltungszustände) gemäß den Anforderungen des FFH-Gebietsschutzes und den Vorgaben aus dem Europadiplom stärker in den Fokus zu nehmen und auch andere Gebiete im Naturpark, etwa das Pleisbachtal, stärker zu schützen und zu würdigen.

Der BUND begründet seinen Wunsch nach einer institutionellen Stärkung des Naturschutzes in der Naturparkträgerschaft auch mit Naturschutzdefiziten in der Vergangenheit. Obwohl das Siebengebirge als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) von europaweiter Bedeutung für den Naturschutz sei, seien in den letzten Jahren viele Naturschutzziele unerfüllt geblieben und das Naturschutzgebiet durch vielfältige Bautätigkeiten im Naturpark weiter bedrängt und isoliert worden. Das neue Wegekonzept für das Siebengebirge sei noch immer nicht in Kraft. Die Bauarbeiten für die Regionale-Projekte liefen insgesamt auf Hochtouren, das versprochene Krötenleitbauwerk an der K 25 fehle jedoch noch immer, die Mittel dafür wurden im Haushalt des Kreises gestrichen. Und selbst das neue Wildnisgebiet, das der BUND ausdrücklich begrüßt, wirke wegen seiner auf 30 Jahre begrenzten Laufzeit "ausgebremst", da 30 Jahre Nutzungsverzicht in der Forstwirtschaft keine eigentliche Nutzungsaufgabe darstellten. In Zukunft drohe nun mit dem Ennertaufstieg eine gewaltige Landschaftszerschneidung, die auch das gerade erst gestartete Naturschutzgroßprojekt des Bundes, chance.natur, gefährde.

Der BUND hatte im Vorfeld selbst ein alternatives Trägermodell ins Spiel gebracht, das zu prüfen der Landrat zugesagt hatte. Davon war jedoch nichts mehr zu hören. Der BUND hatte angeregt, ein Netzwerk verschiedener Vereine, auch des VVS, und zentraler
Großgrundbesitzer zu bilden, die gemeinsam für das Wohl und Wehe des Naturparkes Sorge tragen könnten. Naturschutz und Nutzer sollten gemeinsam Lösungen entwickeln und verwalten. Der BUND versprach sich davon auch, auf diesem Wege weitere Akteure
anderer Regionen des Naturparkes jenseits der VVS-Eigentumsflächen stärker einbinden zu können.


V.i.S.d.P.:
BUND Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner (Sprecher)
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241 - 2007566

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