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06.07.2010 - BUND-Acker entwickelt sich zum Kleinod

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BUND-Acker entwickelt sich zum Kleinod
Mehr als nur ein "Blühstreifen"

Bornheim, 6.7.2010: Während zur Zeit schmale "Blühstreifen" in der Landschaft in aller Munde sind, macht der BUND nun Nägel mit Köpfen. Finanziell unterstützt von der privaten HIT Umwelt und Naturschutzstiftung konnte der BUND 2008 in Bornheim-Sechtem eine größere Ackerfläche aus dem Vermögen der Deutschen Bahn Netz AG erwerben und dauerhaft für den Naturschutz sichern. Nach Ablauf der landwirtschaftlichen Kündigungsfristen wurde der Acker erstmals im Frühjahr 2010 im Sinne des Naturschutzes bestellt - ein 4.240 qm großer Öko-Acker entstand.

Dabei wurde eine Mischung aus Hafer, Kornblumen, Kornrade, Saatwucherblumen und anderen Ackerwildkräutern ausgebracht. Die Aussaat erfolgte dabei bewusst von Hand, um einen unterschiedlich dicht bewachsenen Acker zu erhalten. Denn Fehlstellen und lichte Aussaatflächen sind besonders beliebte Brutplätze z.B. für Feldlerchen, während sich andere Tiere lieber an dichteren Stellen der Aussaat verstecken. Inzwischen haben Zauneidechsen den Acker entdeckt, eine Feldlerche nistete dort und zwischen den ausgesäten Kräutern keimten auch etliche Pflanzen des Sardinischen Hahnenfußes, eines seltenen Ackerwildkrautes, das die Naturschützer gar nicht ausgesät hatten. Bienen, Hummeln, Pinselkäfer und viele andere Insekten sammeln jetzt im Juli eifrig auf dem üppigen Blütenangebot Pollen und Nektar. Im Herbst und Winter wird der Bestand Nahrung und Schutz für die Vögel und Hasen bieten.

Der Naturschutz-Acker bietet gegenüber den "Blühstreifen", wie sie z.B. bei der Regionale 2010 eingesetzt werden, etliche Vorteile: Durch die Handaussaat ergeben sich unzählige verschiedene Kleinststandorte. Außerdem bleibt der Bestand insgesamt offener, wodurch mehr Licht und Wärme zu den Jungvögeln oder den kleineren Wildkräutern am Boden gelangt. Die Konstanz der Bewirtschaftung auf immer derselben Fläche - anstatt auf wechselnden Flächen - ermöglicht es den Ackerwildkräutern, sich an den Standort anzupassen und einen Samenvorrat im Boden aufzubauen. Dadurch entfällt die ständige Neuansaat. Und schließlich bietet ein breiter Ackerschlag, wenn er naturschutzfreundlich bestellt wird, viel mehr Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten als ein schmaler Blühstreifen, der zudem meist an Wegen entlang angelegt wird, also gerade dort, wo die meisten Störungen durch Hunde, Passanten und Fahrzeuge zu erwarten sind.

Insgesamt ist der Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten, die auf Ackerflächen angewiesen sind, dringlich geworden. Durch die intensive Landwirtschaft sind in den letzten Jahren die Bestände von Rebhuhn, Feldlerche und Grauammer zusammengebrochen. Diese Arten befinden sich inzwischen alle auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten in Nordrhein-Westfalen.

V.i.S.d.P.
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kreisgruppe Rhein-Sieg
Achim Baumgartner (Sprecher)
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241 2007566

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Links auf weitere Bilder auf unserer Homepage:
http://www.bund-rsk.de./ackerflachen.html


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